Donnerstag, 4. Oktober 2012

Die Kommunikation im Unternehmen heute ist asozial - IBM Connect Summary Teil 2

"Die Kommunikation im Unternehmen ist asozial", so Jens Rauschen. Er begründet dies damit, dass Information und Kommunikation oftmals hierarchisch von oben nach unten erfolgt. Dabei selektiert "oben" welche Informationen für "unten" relevant sind bzw. zu sein haben. Problematisch sei auch der bei dieser Art der Push-Kommunikation auftretende "Stille-Post-Effekt" mit den Nachteilen:
  • zeitlicher Versatz zwischen entstehen und ankommen einer Information
  • inhaltliche Veränderung oder Verkürzung von Informationen sowie 
  • falscher Adressierung
  • über Email produzierte Datenleichen mit Anhang.
"Eine offene Kommunikation", so Rauschen, "sei eine Wertschätzung der Mitarbeiter".

Zukünftig sollen bei Reno
Informationen nur noch auf einer Plattform mit entsprechenden Schreib- und Leserechten abgelegt werden. Das dazugehörige Archiv ist durchsuchbar und Dateien können gemeinsam bearbeitet und mit Versionierung abgelegt werden. Das heutige Intranet gehört dann der Vergangenheit an und wird abgeschaltet. Rauschen betont, dass es für die Nutzung der neuen Instrumentarien wichtig sei "alte Wege abzuschneiden".


Social Collaboration @Bayer stellte Kurt De Ruwe, CIO der Bayer AG, vor.
Wie bei anderen Unternehmen auch, stand Bayer vor der Entscheidung, welche Tools für welche Bereiche eingesetzt werden sollen. Die Funktionen, so De Ruwe, sind riesen groß und es bestehen viele Überschneidungen, die bei den Anwendern zur Verunsicherung führen. Bayer entschied sich für folgende funktionale Aufteilung:
Quelle: Bayer AG (IBM Connect, Stuttgart 2012)





















Und gab dann den MitarbeiternInnen eine Empfehlung an die Hand, für welche Funktion, welches Tool am besten zu nutzen ist.

Quelle: Bayer AG (IBM Connect, Stuttgart 2012)



















Um die Akzeptanz für das unternehmensweite Social Networking zu steigern setzt Bayer nicht nur auf die Vorbildfunktion der Geschäftsführung. De Ruwe selbst und ein Teil der Boardmembers bloggen und twittern. "Um die Organisation für Social Networking zu steuern, bedarf es Menschen in allen Ebenen" so De Ruwe. Ein Teil der Mitarbeiter sei leicht zu erreichen, meint De Ruwe. Für den großen Rest seien Trainings aber unabdingbar. Poweruser unterstützten die Unternehmensbereiche durch Präsentationen, Trainings und Tipps für welchen Zweck sich welches Tool besonders eignet. Darüber hinaus unterstützt ein zentraler Support sowie regionale "caretaker" bei Fragen der MitarbeiterInnen. Die Hauptaufgabe sei es, Menschen dazu zu bewegen, zu teilen. können man hier einen Haltungswandel erzielen, würde der Rest folgen.

Aktuell nutzen bereits 66% der MitarbeiterInnen das System regelmäßig. Davon zwischen 2.000  und 4.000 täglich. Im System seien 97.000 Profiltags hinterlegt und gut 34.000 MitarbeiterInnen seien in rund 3.600 Communities aktiv. Auch der CEO führt eine eigene Community.

Arnd Walendy
Seniorconsultant
Social Media- / Social Business Consulting
http://www.social-media-consulting.eu
http://social-business-consulting.blogspot.de/


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