Sonntag, 18. März 2012

Social Media Königsdisziplin: Enterprise 2.0


Im Rahmen von Social Media sprechen wir regelmäßig über die nach außen gerichtete Unternehmenskommunikation via Facebook oder eine der vielen anderen mehr oder weniger relevanten Plattformen. Gesichtspunkte des Marketings, Vertriebs oder der Reputation stehen dabei im Vordergrund.

Enterprise 2.0 steht dagegen als Überbegriff für den Einsatz von Web 2.0-Technologien und Social Software im Unternehmenskontext. Der Fokus liegt dabei auf der Fragestellung, wie Mitarbeiter bei der Zusammenarbeit unterstützt werden können. Interne Prozesse stehen im Fokus, die aber nicht zwangsläufig an der Unternehmensgrenze enden müssen sondern durchaus auch den Kontakt zu externen Partnern, wie Lieferanten, oder auch Kunden einschließen. Daher stellt Enterprise 2.0 für mich die Königsdisziplin des Social Media dar.

In der Praxis zeigen sich erste Gehversuche in Richtung Enterprise 2.0 oftmals durch den Einsatz von Blogs, Foren und Wikis.

Weblogs sind im Unternehmenseinsatz schon lange verbreitet. Sie werden eingesetzt, um Kunden zu informieren oder auch um im Unternehmen Informationen zu verbreiten. Allerdings handelt es sich bei Firmen-Weblogs oft nur um eine Einwegkommunikation, da viele Unternehmen den Dialog scheuen und so z.B. Kommentare gar nicht erst zulassen.

Die ersten Lösungen aus dem Web-2.0-Umfeld, die in Unternehmen mit den geforderten kollaborativen Eigenschaften aufgenommen wurden, waren Wikis. Als Möglichkeit, gemeinsam an Dokumenten zu schreiben und so auch ohne große Formalismen zusammenzuarbeiten, zogen sie Mitarbeiter an. Insbesondere in Software-Projekten als zusätzliche Möglichkeit der Kommunikation sind Wikis heute in Unternehmen weit verbreitet. Nachteilig ist die bisweilen dynamische Struktur, die ein Wiki unübersichtlich erscheinen lassen kann. So finden sich Wikis oftmals bei IT-Affinen Gruppen im Einsatz.

Laut MC Kinsey-Umfrage nutzten Unternehmen intern folgende Tools:



In weiteren Auswertungen werden als Hauptnutzen für den Einsatz von Enterprise 2.0 genannt:

-          Vermeidung von Wissenssilos
Verbesserung des innerbetrieblichen Wissenstransfers, besserer Zugang zu Best Practices.

-          Offenere Kommunikationskanäle
Direktere Mitarbeiter-zu-Mitarbeiter-Kommunikation.

-          Vermeidung bzw. bessere Bewältigung von Informationsüberflutung
Verminderung des E-Mail-Aufkommens.

-          Nachhaltige Einbeziehung der Mitarbeiter
Reduzierte Anonymität der Mitarbeiter, Entwicklung eines kreativen Klimas, in das sich die Mitarbeiter einbringen können und das auch gerne tun.

-          Verbesserung der Expertenidentifikation und Mitarbeitervernetzung
Mitarbeiter mit ähnlichem Kontext tauschen sich in Experten-Communities aus, die Weisheit der Masse wird genutzt.

-          Transparenz über Entscheidungen und Prozesse
Bessere Sichtbarkeit der Aufgaben und Kompetenzen.

-          Flexibilität und Zukunftsfähigkeit des Unternehmens
Innovationen können schneller aufgenommen werden, das Unternehmen kann schneller auf Veränderungen reagieren.


Fortsetzung folgt u.a. mit folgenden Themen:

Stufen der Unternehmensentwicklung
Social Software und Wissensmanagement
Herausforderungen für Unternehmen
Einführungsstrategie
Fallbeispiele und Marktstudie Enterprise 2.0

Arnd Walendy
Seniorconsultant
Social Media- / Social Business Consulting
http://www.social-media-consulting.eu
http://social-business-consulting.blogspot.de/