1. High Performance Teams
2005 veröffentlichte Roger Guimera im Science
Magazin eine Studie zur Team Performance in sozialen Netzwerken (http://www.sciencemag.org/content/308/5722/697.short/reply#sci_el_2089). Untersucht
wurde dabei wie sich die Zusammensatzung der Teammitglieder bestehend
aus Neulingen sowie Experten. Bei letzteren wurde nochmals
unterschieden, ob diese bereits schon einmal zusammengearbeitet
hatten, oder noch nicht. Als Ergebnis stellte sich heraus, dass der
Einsatz von Experten insgesamt zu einer besseren Vernetzung der
Organisation führte. Begründet dadurch, dass Experten bereits im
Vorfeld schon mit vielen Menschen zusammengearbeitet haben. Der
Effekt trat dann ein, wenn mind. 60% der Teammitglieder aus Experten
bestand.
Außerdem ließ sich feststellen,
dass die
Teamperformance dann signifikant stieg, wenn Experten mit Neulingen
oder Experten mit denen noch keine Zusammenarbeit bestand im Team
zusammenkamen. Die Begründung liegt in der Diversität, d.h. es
fließen neue oder andersartige Informationen.
Für den Einsatz von Social Software im Unternehmen
bedeutet dies, dass Mitarbeiter unternehmensübergreifend im Team
zusammenarbeiten können sollten. Die Leistungsfähigkeit kann dabei
erhöht werden, wenn sich Menschen mit gleichen Interessen
zusammenfinden, die noch nicht zusammen gearbeitet haben. Dazu ist es
erforderlich persönliche Profile mit entsprechenden Informationen zu
Fachwissen und Interessen zu füllen. Unterstützt wird dieser Effekt
durch soziale Vernetzung, Wikis, Activity Stream und Social
Intelligence.
2. Phasenübergänge
Von einem Phasenübergang spricht man bei
Netzwerkeffekten dann, wenn ein Netzwerk eine neue Qualitätsstufe
erreicht hat, z.B. wenn alle Nutzer miteinander vernetzt sind. Damit
wäre das Maximum an Ultrarobustheit und damit an Ausfallsicherheit
aber auch an Flexibilität erreicht. Als Stichwort taucht in diesem
Zusammenhang immer wieder der Begriff der kollektiven Intelligenz
auf. Eine gut vernetzte Masse kommt zu besseren Ergebnissen, als
Einzelne.
Für den Einsatz von Social Software im Unternehmen
bedeutet dies, dass Phasenübergänge bewusst gefördert werden
sollten, um eine hohe Flexibilität und ein hohes Maß an
Adaptierfähigkeit zu erreichen.
3. Unsichtbare Schule
Über die bestehenden Vernetzungen, vor allem über
die weichen Verbindungen, erhalten wir regelmäßig neue
Informationen. Informationen, die den Horizont erweitern, helfen
bisher gelerntes und Verhalten zu reflektieren und neue Lösungen zu
adaptieren. Die Besonderheit im Vergleich zu standardisiert
vorgegebenen Prozessen ist, dass sich die Gemeinsamkeit erst im
Diskurs und der Zusammenarbeit herausbildet und damit wesentlich
nachhaltiger wirkt. Auch dies kann als Phasenübergang verstanden
werden.
Für den Einsatz von Social Software im Unternehmen
bedeutet dies, dass unsichtbare Schulen die Flexibilität und
Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter erhöhen. Insbesondere Wikis
unterstützen diesen Effekt.
4. Fazit zu Netzwerkeffekten
Als Fazit lässt sich für den Einsatz von Social
Software im Unternehmen
festhalten, dass sich unter dem Dach eines
Social Software nicht nur viele (technische) Funktionen verbinden
sondern sich Netzwerkeffekte ergeben, die einen positiven Einfluss
auf den Informationsfluss und das Wissensmanagement haben und zu
einem signifikant höheren Maß an Flexibilität und
Adaptierfähigkeit führen. Unabhängig davon, ob wir persönlich
Social Media und soziale Netzwerke wie Facebook und Xing als positiv
empfinden, so beinhalten sie doch allgemeingültige Netzwerkeffekte,
die seit vielen Jahren wissenschaftlich erforscht und belegt sind.
Arnd Walendy
Seniorconsultant
Social Media- / Social Business Consulting
http://www.social-media-consulting.euhttp://social-business-consulting.blogspot.de/
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