Donnerstag, 26. August 2010

Social-Media-Hype: "Ein hochgekochtes Thema" - Wirklich?

Unter der Überschrift: Social-Media-Hype: "Ein hochgekochtes Thema" veröffentlichte W&V am 13.08.10 ein Interview mit Philipp zu Sayn-Wittgenstein, zuständig als Senior-Berater für das Online-Geschäft bei FischerAppelt, furore, Hamburg.
Hier findet sich der Artikel: http://bit.ly/cxDA35.

Zunächst lässt mich die Aussage dieser Überschrift natürlich aufhorchen und mit Spannung beginne ich das Interview zu lesen. Doch leider erfährt die Überschrift im Interview keine Vertiefung. Keine Belege, Fakten oder einfach nur Gründe, die Social Media als überbewerteten Hype enttarnen. Interessant auch, dass FischerAppelt als Dienstleistung Social Media Kampagnen ins Programm aufgenommen hat. Dann, so denke ich mir, kann Social Media doch eigentlich gar nicht so überbewertet sein.

Nach dem Lesen wird mir auf jeden Fall klar, dass die Kernaussagen von Sayn-Wittgenstein ganz andere sind:

1. Social Media kann nur Teil einer ganzheitlichen Online-Kommunikation sein.
-> Das ist in meinen Augen fast richtig. Allerdings stört mich die Einschränkung auf Online-Kommunikation. Social Media Engagements sollten mit allen Kommunikationsmaßnahmen abgestimmt sein. Niemand behauptet, dass Unternehmen, die Socziale Netze nutzen wollen, zukünftig ihre Webseiten und Marketingaktivitäten einstellen sollen. Social Media ist ein weiterer Kanal, den Unternehmen nutzen können, um spezielle Ziele zu erreichen.

2. Kunden werden durch Social Media geprägt und wollen interagieren. Viele Webseiten entsprechen diesen Anforderungen nicht mehr.
-> Vollkommen richtig. Social Media Dienste stellen technische Möglichkeiten zur Verfügung, die "normale" Webseiten nicht bieten.

3. Inhaltlich nehmen Unternehmen häufig keine Rücksicht auf die Bedürfnisse der User.
-> Ist das nicht der Knaller?! Da werden Millionen Euro für Research und Marketing ausgegeben und dann orientieren sich die Unternehmen nicht am Bedarf ihrer Kunden? Kundenorientierung ein Fremdwort? Und warum spricht dies gegen Social Media? Kunden wollen interagieren und sich mitteilen.

Und selbst wenn der 3. Punkt das Einzige wäre, was "der Hype" Social Media ans Licht gebracht hätte, dann muss ich sagen: Endlich spricht mal jemand mit den Kunden und fragt nach ihrem Bedarf. Beziehungswiese, endlich können Kunden offen über Unternehmen, Produkte und Dienstleistungen sprechen. Ein schöner Hype. Hoffentlich hält der noch lange an. Die Frage ist nur, wie gehen Unternehmen damit um?

Der falsche Weg wäre sicher Social Media zu ignorieren. Kürzlich moderierte ich einen Unternehmensworkshop in dem es um die Frage ging ob und wie Social Media für das Unternehmen genutzt werden sollte. Ein Vorschlag war Social Media einfach zu ignorieren. Nach dem Motto: "Was ich nicht sehe....". Ich trackte während des Workshops (2h) alle Twitternachrichten, die in dieser Zeit mit namentlichen Bezug auf dieses Unternehmen versendet wurden. Es waren 23!

Danach wollte im Workshop niemand mehr Social Media einfach ignorieren, sondern aktiv im Rahmen einer abgestimmten Gesamtkommunikation nutzen. Dazu gehört auch bestehende Kommunikationsmittel und -wege zu hinterfragen und auf den Bedarf der Kunden und gewünschten Zielsetzungen zu optimieren. Persönlich sehe ich Social Media als große Chance. Auch eine Chance bestehendes zu hinterfragen.

Schade, dass W&V das Interview nicht unter der Überschrift "Unternehmen ignorieren den Bedarf ihrer Kunden" veröffentlicht hat, um den Weg zur Chance zu öffnen.

www.social-media-consulting.eu
www.info-design.de

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