Mittwoch, 2. Mai 2012

Argumente des Managements gegen den Einsatz von Enterprise 2.0

Argumente des Managements
  • Angst, dass Internas nach Außen durchsickern.
  • Unklarheit darüber was kommuniziert werden darf und was nicht.
  • Angst vor dem Missbrauch von bereichsspezifischem Wissen.
  • Angst davor Mitarbeiter könnten die vorgegebenen Tools in anderer Weise nutzen.
  • Angst vor zusätzlichem Arbeitsaufwand durch das Tool bei unklarem Nutzen für den verantworteten Bereich.
Im Gegensatz zu den technischen Argumenten, lassen sich die Argumente des Managements und auch die noch folgenden Argumente aus Sicht der Organisation und des Mitarbeiters überwiegend nicht einfach in ein Pflichtenheft aufnehmen oder wegdiskutieren. Sie besitzen oftmals zumindest einen wahren Kern und sind darüber hinaus oft auch mit dem Wunsch nach persönlicher Sicherheit, oder genauer: persönlichen Ängsten, verbunden. 

Im Einzelnen:
Internas können heute an fast jeder Stelle im Unternehmen nach Außen gelangen. Wo der Wille besteht, finden sich Mittel und Wege.
Über fast jedes Handy lassen sich heute Fotos erstellen und in Sekundenschnelle mailen. Social Software, die zur internen Kommunikation genutzt wird, bietet hier lediglich einen zusätzlichen Kanal. Aus Versehen kommen Informationen hier nicht nach Außen. Besteht die Anbindung externer Gruppen an ein internes System, empfiehlt es sich, die betroffenen Personen(gruppen) für diese Thematik zu sensibilisieren und ggf. entsprechende Kommunikations- und Informationsworkflows im System zu hinterlegen, die helfen das versehentliche Weitergeben von Informationen zu verhindern.

Daran schließt sich auch die Frage an, „was darf nach Außen kommuniziert werden, und was nicht“? Die Empfehlung lautet an dieser Stelle entsprechende Guidelines im Unternehmen zu etablieren. Die Kommunikation der Mitarbeiter endet nicht am Unternehmenstor. Vielmehr sind die Mitarbeiter im Umgang mit den sozialen Netzen zu sensibilisieren und aufzuzeigen welche Verantwortung ihnen obliegt. Eine Regelung, welche Inhalte intern geschrieben werden dürfen, sollte sich auf die Definition einer Netikette beschränken. Darüber hinausgehende Regelungen sind eher geeignet die Kommunikation in den internen Netzwerken zum erliegen zu bringen.

Viele Unternehmen haben heute mit dem Demographie Wandel zu kämpfen. Viele langgediente Mitarbeiter werden in den nächsten Jahren ihre Unternehmen verlassen. Dabei nehmen Sie ihr Wissen und ihre Erfahrungen mit. Hinzu kommen Aufgaben aus der zunehmenden Internationalisierung, dem gestiegenem Innovationsdruck, dem Finden von Experten im Unternehmen sowie der Bildung von ad hoc Gruppen, um Probleme schnell zu lösen. Dem gilt es zukünftig Rechnung zu tragen in dem Wissen von Einzelpersonen, Gruppen oder Bereichen herausgelöst werden muss. Bereichs- oder Personenbezogenes Know How hilft dann, wenn es dem Unternehmen zur Verfügung gestellt wird. Die oft vorhandene Informations-Holschuld wandelt sich zunehmend in eine Bringschuld.

Tools lassen sich in anderer als der gewünschten Weise benutzen. Hier ist zu hinterfragen, welche Nutzungsweise die gewünschte ist und welches Verhalten sich als unerwünscht auszeichnet. Ggf. lassen sich einzelne Punkte in die Guidelines oder die Netikette aufnehmen. Grundsätzlich funktionieren soziale Systeme auf Vertrauensbasis.

Unklarer Nutzen: Anders, als bei der Nutzung von z.B. Facebook im privaten Umfeld, muss Social Software im Unternehmenseinsatz für den Mitarbeiter immer einen konkreten Nutzen haben. Es empfiehlt sich daher vor der Einführung derartiger Plattformen klar zu identifizieren für welche Anwendungsfälle diese genutzt werden können und diese auch im Rahmen von Erfolgsstories zu kommunizieren.

Wie würden Sie den Einwänden des Managements begegnen?

Arnd Walendy
Seniorconsultant
Social Media- / Social Business Consulting
http://www.social-media-consulting.eu
http://social-business-consulting.blogspot.de/

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