Mittwoch, 14. April 2010

Social Media Monitoring und die Angst

Irgendwie sind Unternehmen doch auch nur Menschen. Ständig versuchen wir unsere Schwächen zu verstecken und Risiken abzuwenden. Nicht umsonst lebt die Versicherungsbranche doch eigentlich recht gut von uns. Dabei lebt sie im Grunde überwiegend von der Angst, die uns Menschen so inne wohnt.

In meinen Beratungsprojekten höre ich immer - und zwar relativ zu Anfang - die Frage: "Wie erfahren wir, wenn ein Mensch in einem der vielzähligen sozialen Netzwerke negatives über uns berichtet"?

Diese Frage ist wichtig, sie muss gestellt und auch beantwortet werden. Dennoch verkörpert sie nur eine Seite der Medaille und ist, nach meinem Verständnis, mit einer Denkweise verbunden, die sich rein an den klassischen eingeübten Medien orientiert. Die andere Seite der Medaille - und dies ist die Seite, die meines Erachtens nach viel stärker leuchtet, fragt nach Möglichkeiten des Dialogs, um zu agieren, zu gestalten und neues entstehen zu lassen.

Durch Social Media Monitoring lassen sich beide Seiten beleuchten. Leider fragt die klassische Seite überwiegend nur nach den Risiken und stellt Unternehmensissues in den Vordergrund. Insbesondere Agenturen, die bislang ihre Dienste für die klassischen Medien angeboten haben, haben mit der Suche nach Chancen ihre Probleme. Nicht ganz unverständlich, denn um diese aufzeigen zu können, bedarf es schon eines guten Verständnisses für die Geschehnisse in den Sozialen Netzwerken. Da ist es schon leichter den Kunden mit seiner Angst vor Risiken abzuholen und ihn mit vielen bunten Charts und branchenüblichen Wortkreationen zu beeindrucken.

So wird Social Media Monitoring als Lebensversicherung verkauft. Interessant besonders deswegen, weil es seit 2005 gerade mal 30 Unternehmen geschafft haben einigermaßen negative Popularität in Social Media zu erreichen. Eine schöne Chronologie findet sich u.a. bei Jeremiah Owyang. Jermiah geht davon aus, dass nur ein einziger Fall seit 2005 einen finanziellen Einfluss auf das betroffene Unternehmen hatte.

Sollten wir Social Media Monitoring daher nicht eher als Lebensberatung verstehen?
Hinhören, Verständnis aufbauen und in Dialog treten. Das ganze um den Markt besser zu verstehen und damit wir unsere Produkte und Dienstleistungen entsprechend gestalten können.

Liebe Unternehmer, wenn das nächste Mal eine Agentur anklopft und Sie vor Risiken beschützen will, fragen Sie nach den Chancen und verstehen Sie Social Media Monotoring als Instrument, um Ihren Markt und damit auch Ihre (potentiellen) Kunden besser verstehen zu lernen. Wollen Sie diese Aufgabe wirklich einer Agentur überlassen?!

Liebe Agenturen, wie sollen denn Eure Kunden ihren Markt verstehen, wenn Eure Kunden schon für Eure Auswertungen ein Glossar benötigen, um die ganzen schönen Wortkreationen zu verstehen?

Wo sehen Sie Chancen durch Social Media Monitoring? Treten Sie mit mir in Dialog. Sie sind herzlich eingeladen!

www.social-media-consulting.eu
www.info-design.de

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